Zoroastrier feiern den Namen Farvardin aus dem gleichnamigen Monat während der Tagundnachtgleiche, welcher Farvardingan oder Forodog genannt wird. Das Farvadin-Fest, findet am 19. April statt und ist der Tag an dem an die Seelen der Vorfahren und der Verstorbenen gedacht wird.
An diesem Tag gehen die Zoroastrier zum Grab ihrer Verstorbenen zünden Weihrauch sowie ein Feuer für die Seelen an und nehmen Obst oder Lork (= ist eine Mischung aus Nüssen und mehreren unterschiedlichen Trockenfrüchten). Die zoroastrischen Priester, genannt Moobeds, führen die Zeremonie durch und Lesen dabei aus dem Avesta (Lieder aus „Khorde Avesta“ wie z.B. Afaringan Ghanbar, welche zur Freude der Seelen der Verstorbenen gesungen werden) und Gedenken damit den verstorbenen und ihren Seelen. Nach der Zeremonie werden mitgebrachten geschnittene Früchte, Lork und zumeist auch Sirog (in Öl gebratenes gesüßtes Brot) unter den Anwesenden verteilt.
Farvadin ist der erste Monat des Jahres (altpersischer Kalender) und der 19. Tag dieses Monats. Das avestische Äquivalent zu Farvardin ist Farvashi. Einige Avesta-Gelehrte Teilen das Wort in „Far“, was vorne und „Vash“, was „Sieger“ bedeutet, welches wörtlich als „treibende Kraft“ übersetzt werden kann.
Gemäß Yasna 26, Absatz 4 gibt es fünf Kräfte in der Existenz einer Person: Ahu (Seele), Daena (Gewissen), Beozah (Verstehen), Orwan (Psyche) und Faravashi (Faravahar).
Faravahar findet sich in Avesta in Form von Faravashi. Der längste Yasht von Avesta ist Farvardin Yasht. Der Faravahar ist die Ursprungsessenz, die in jedem Menschen existiert. Dieser dient als Wegweiser und beleuchtet den Weg jedes einzelnen von uns. Der Faravahar ist in seinem reinsten Wesen (oder auch Form) unantastbar, so dass er sich nach dem Tod mit dem Ursprung wieder vereint.
Das Farvardigan Fest findet nur zu Beginn des Frühlings statt. Ein Fest in Erinnerung an die Verstorbenen und Ahnen. Es ist, als ob Freude und Glück zu den Merkmalen der Natur unserer Vorfahren gehörten, und daher Trauer und Leid in ihren Häusern keinen Platz hatten.
